Eine ganz besondere Reise stand für die Kantorei zu Pfingsten 2018 an: Die Italienreise nach Villar Pellice im Piemont. Wer nicht schon in der Jugendkantorei mitgesungen hatte, kannte den Ort nur vom Hörensagen, denn für die jugendlichen Sänger steht ein Aufenthalt in Il Castagneto, einem wunderschön gelegenen Begegnungszentrum im Tal der Waldenser, regelmäßig auf dem Programm.
Mit Kind und Kegel machte sich eine Truppe von Sängerinnen und Sängern auf den Weg über die Alpen. Dieser gestaltete sich etwas abenteuerlich, da die Haupttrasse wegen eines Brandes im San Bernadino Tunnel gesperrt war. Der große Sankt Bernhard, Gotthard und Splügen waren die Alternativrouten, jeder ein Passerlebnis für sich. Mit im Gepäck hatten wir Noten für ein buntes Konzertprogramm in der Waldenserkirche von Villar Pellice, von weltlichen Liedern von Brahms über Bruch, Desprez, di Lasso, Haßler, Pepping, Rossini bis Silcher. Der Jahreszeit und Pfingsten entsprechend besangen wir den Frühling und Sommer in verschiedenen Sprachen - inklusive Vogelgezwitscher, welches Clément Janequin 1530 im „Chant des oyseaux“ kunstvoll vertonte.
Die intensiven Proben und die rustikale, aber höchst schmackhafte Küche des Piemont trösteten uns über das trübe Wetter während der ersten Tage hinweg. Doch als endlich Mitte der Woche die Sonne sich ihre Bahn durch die Wolken brach, gab es kein Halten mehr. Unser Aufenthalt und die Mahlzeiten verlagerten sich zusehends nach draußen, am Pool im weitläufigen Garten herrschte Hochbetrieb und schließlich brachen wir auf zu einem Bummel über den Markt im nahegelegenen Pinerolo und zu einer Bergwanderung mit spektakulärem Panoramablick oder, je nach Wahl, einer Höhlenbesichtigung.
Zweimal kam unser Chor zum Einsatz. Den Pfingstgottesdienst in der Waldenserkirche in Villar Pellice gestalteten wir zusammen mit dem Chor der Gemeinde musikalisch. Musik verbindet eben über alle Sprachgrenzen hinweg. Und schließlich gaben wir dort auch unser Abschlusskonzert. Dafür machten wir uns am letzten Abend zu Fuß auf den Weg durch die Bergwelt in den Ort. Es war Ehrensache, dass wir auf Wunsch des italienischen Publikums als Zugabe Rossinis „Tarantella“ und Orlando di Lassos „Echo“ noch einmal zum Besten gaben. Letzteres erzeugte in der kleinen Kirche einen imposanten Nachhall. Bei Mondschein ging es nach dem Konzert wieder am Fluß entlang zurück zur Herberge. Bleibender hätten die Eindrücke, die wir mit nach Hause nahmen, nicht sein können.
Unser herzlicher Dank gilt allen, die uns diese schöne und erlebnisreiche Fahrt ermöglicht haben: Unserem Chorleiter Uwe Schüssler und seiner Frau Hanna Schüssler, dem Chorausschuss, dem
Herbergsvater Christian Lazier und seiner Familie und ganz besonders auch dem Küchenteam, welches uns so wunderbar bekocht und unser aller Leib und Seele beisammen gehalten hat.
Am 25.06.2017 machte die Kantorei einen Ausflug in die ehemals freie Reichstadt Ulm. Peter Schal-Ahlers und Irmtraud Ahlers haben die Sängerinnen und Sänger mit ihren Familien zu einem Besuch des Münsters und in ihr neues Heim in Göttingen bei Ulm eingeladen. Zuerst führte uns Peter durch das Ulmer Münster. Er eröffnete mit Wegen im Innern über den Gewölben des Seiten- und des Mittelschiffs sowie an der Außenseite entlang der Dachtraufe des mächtigen Münsterbaus ganz ungewöhnliche und spannende Perspektiven.
Nach dem Mittagessen im Ratskeller war Zeit für einen kleinen Spaziergang durchs alte Fischerviertel an der Donau. Am Nachmittag waren wir zu Gast im Pfarrgarten in Göttingen. Hier gab es bei Sonne und fröhlicher Stimmung Sekt, Kaffee und Kuchen. Zum Abschluss besichtigten wir die kleine Dorfkirche St. Martin aus dem 15. Jahrhundert.
Ganz herzlichen Dank für diesen schönen und gastfreundlichen Empfang!
Eine ganz besondere Reise hat die Kantorei der Stadtkirche zusammen mit ihrem Chorleiter, Uwe Schüssler, am letzten Wochenende der Sommerferien unternommen: auf Einladung des künstlerischen
Leiters der „Alsterwanderweg-Konzerte“ und Kantors an der Marktkirche Hamburg-Poppenbüttel, Michael Kriener, gab sie ein Konzert am Sonntag, 14. September 2014 in Poppenbüttel. Es erklang eine
Auswahl von selten gehörten Chorwerken aus fünf Jahrhunderten, die teils a capella und teils mit Orgelbegleitung aufgeführt wurden. Die Orgelbegleitung erfolgte durch Reiner Stelle, den
Organisten am Schleswiger Dom. Es standen Stücke wie „Messe solennelle“ von Louis Vierne, „Die beste Zeit im Jahr ist mein“ von Melchior Vulpius, „I will praise thee, o Lord“ von Knut Nystedt und
“Cantate Domino“ von Vytautas Miskinis auf dem Programm.
Natürlich war diese Reise für die Kantorei auch eine wunderbare Gelegenheit, die frische Luft der Hansestadt zu schnuppern, die Elbe und den größten Seehafen Deutschlands mit den riesigen
Containerterminals und Werften sowie die halbfertige Elbphilharmonie zu besichtigen und – allem voran gestellt – eine schöne Zeit gemeinsam zu verbringen. Schon die Anfahrt mit dem Bus war ein
kleines Abenteuer. Kurz vor Hamburg musste die Gruppe in einen Ersatzbus umsteigen, weil ein Defekt am Fahrzeug die Weiterfahrt verzögerte. Zwei Stunden später als geplant kamen wir dann doch
ganz sicher im „Schanzenstern“, unserem Übernachtungshaus mitten im zentral gelegenen Schanzenviertel an. Die drei Tage waren voll gefüllt mit einem abwechslungsreichen Tagesprogramm: Eine
Stadtführung "Zwischen Hafen, Michel und Rathaus", ein Ausflug an den Elbstrand und eine große Hafenrundfahrt mit einem Schiff ganz für uns allein. Außerdem wurden in zwei Proben die Stücke für
den gemeinsamen Auftritt geübt, denn die Proben vor den Sommerferien in Esslingen waren ja schon eine Weile her. Das sehr gut besuchte Konzert in der Marktkirche Poppenbüttel war dann ein
krönender Abschluss der Reise. Noch am selben Abend startete spät der Bus zurück nach Esslingen und fuhr die ganze Nacht durch, dass alle pünktlich zum Schulbeginn am folgenden Morgen, dem 15.
September wieder zurück waren.
In Esslingen hat die Kantorei das Konzertprogramm in der Stunde der Kirchenmusik am 28. September noch einmal aufgeführt. Das freute auch ganz besonders diejenigen, die nicht nach Hamburg
mitreisen konnten.